biografiA

Idee und Projekt

biografiA wurde im Kontext von frida initiiert. Als Projektinitiative „biografiA. biografische datenbank und lexikon österreichischer frauen“ wird es seit 1998 unter der Leitung von Ilse Korotin am Wiener Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) durchgeführt (Link).

Inzwischen sind unter dem Titel biografiA eine Reihe von unterschiedlichen Projekten umgesetzt worden. Diese freien Forschungsprojekte wurden und werden teilweise in Kooperation mit frida durchgeführt, die Finanzierung von unterschiedlichen Subventionsstellen getragen.

Ziel ist die umfassende historisch-biografische Aufarbeitung österreichischer Frauen*persönlichkeiten, wobei als örtlicher Bezug die jeweiligen historischen Landesgrenzen zugrunde gelegt wurden. Der Zeitrahmen spannt sich von der erstmaligen Nennung Österreichs bis zur Gegenwart.

Ergebnisse davon sind

  1. Die Publikation „Lexikon österreichischer Frauen“
  2. Die Datenbank „biogrfiA“ (nach unten)
  3. mehrere Einzelpublikationen aus den thematisch ausgerichteten Modulen (nach unten)
  4. Die Buchreihe „biografiA“ (nach unten)

1. Publikation „Lexikon österreichischer Frauen“ (bis 2016)

Das Lexikon österreichischer Frauen wurde von Ilse Korotin herausgegeben und ist 2016 im Wiener Böhlau-Verlag erschienen.

Die umfangreiche Zusammenstellung beinhaltet in vier Bänden rund 6.500 Biografien österreichischer Frauen* von der Römer/innenzeit bis zur Gegenwart im geografischen Wirkungsbereich des heutigen Österreich. Es werden Frauen* in Politik, Gesellschaft, Kultur und Geschichte porträtiert, die Konzeption des Lexikons orientiert sich an Überlegungen der feministischen Biografieforschung.

Das Ergebnis davon ist gedruckt in vier Bänden sowie auch online frei im Open Access verfügbar (Web).

Das Lexikon wurde im Mai 2016 von Bundespräsident Heinz Fischer in den Räumen der Präsidentschaftskanzlei feierlich der Öffentlichkeit präsentiert.


2. Datenbank „biografiA“

Es werden weiterhin Datensätze erarbeitet, die dann in die Datenbank von biografiA einfließen. Hier ist eine Vielzahl von Biografien auch online zugänglich gemacht worden. Die Datenbank ist seit 2020 in einem neuen Format online.

  • (Link) zu der Website – hier [oben rechts] auf „Datenbank“ gehen

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3. Einzelpublikationen aus thematisch ausgerichteten Module

Die kurzen biografischen Texte für die biografiA-Datenbank wurde in den Einzelprojekten mehrerer thematischer Modulen erarbeitet. Die Sammlungen von biografische Angaben zu einzelnen Berufs- oder Personengruppen ist auf der Website thematisch gebündelt online verfügbar. Die Module dokumentieren u.a. Bibliothekarinnen, Psychoanalytikerinnen oder Widerstandskämpferinnen:

  • (Link) zu der Website – hier [oben rechts] auf „Projekt“ und „Das Projekt“ gehen und dann ganz nach unten zu „Laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte“ gehen.

Aus den Modulen sind auch mehrere eigenständige Publikationen entstanden. U.a. sind das die folgenden:

Modul „Der Weg zur beruflichen Gleichstellung. Am Beispiel der Bibliothekarinnen“ (bis 2019)

Dieses Projekt wurde von Edith Stumpf-Fischer geleitet, von Ilse Korotin koordiniert und durch den Jubiläumsfonds der OeNB gefördert. Eine Publikation ist 2019 im Wiener Praesens Verlag erschienen (Link).

Bibliotheken wurden erst seit Ende des 19. Jahrhunderts als Arbeitsplätze für Frauen* geöffnet, wobei sie vorerst lediglich für unqualifizierte Tätigkeiten aufgenommen worden sind. In den 1920er Jahren wurde der gehobene Fachdienst für Maturant/innen eingerichtet, ab diesem Zeitpunkt finden sich auch die ersten Frauen* auf akademischen Posten.

In der Publikation wird am Beispiel der Berufsgruppe der Bibliothekarinnen den hindernisreichen Weg zur beruflichen Gleichstellung von Frauen* in Österreich geschildert . Die Darstellung der Entwicklung der Arbeit von Frauen* in Bibliotheken soll gleichzeitig ihren notwendigen Eingang in die allgemeine Bibliotheksgeschichtsforschung finden.

Als Ergebnisse finden sich ausgewählte Biografien von Bibliothekarinnen auf der Website von biografiA. Das Programm des zweiten Workshops im April 2013 macht exemplarisch zahlreiche der Mitarbeiter/innen des Projekts sichtbar (PDF).

Mehr zu diesem biografiA-Modul:

  • (Link) zu der Website – hier [oben rechts] auf „Projekt“ und „Das Projekt“ gehen und dann ganz nach unten zu „Laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte“ gehen.
Modul „Handbuch der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen“ (bis 2014)

Das “Handbuch der österreichischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen” wurde von Susanne Blumesberger verfasst und ist 2014 bei Böhlau Wien erschienen.

Die umfangreiche zweibändige Zusammenstellung ist gedruckt (Web) und im OpenAccess auch online frei verfügbar: Band 1 A-K (Web) (DOI: 10.25365/phaidra.6); Band 2 L-Z (Web) (DOI 10.25365/phaidra.7).

Das Handbuch gibt einen Überblick über Autorinnen, die mindestens ein Werk für junge Leser:innen veröffentlicht haben. Neben bekannten Namen wie Vera Ferra-Mikura, Friedl Hofbauer, Mira Lobe, Christine Nöstlinger oder Renate Welsh finden sich auch längst vergessene, unbekannt gebliebene und junge Autorinnen. Die biografischen Einträge enthalten Informationen über Herkunft, Ausbildung, diverse Lebensstationen, Auszeichnungen und vieles mehr. Sie geben aber auch Einblick in das jeweilige Gesamtwerk. So wird einerseits das Leben der Frauen in allen Facetten wieder sichtbar gemacht. Andererseits bietet das Handbuch, das als Basis für die weitere Kinder- und Jugendliteraturforschung und die Frauenbiografieforschung dienen soll, auch einen breiten Überblick über den Anteil, den Frauen an der österreichischen Kinder- und Jugendliteraturszene haben und hatten.

Modul „Österreichische Bibliothekarinnen auf der Flucht: verfolgt, verdrängt, vergessen?“ (bis 2007)

CoverDer Sammelband wurde von Ilse Korotin herausgegeben und ist 2007 im Wiener Praesens Verlag erschienen (Link).

Das Buch stellt Frauen* vor, die (zumindest in einer Phase ihres Lebens) als Bibliothekarinnen beschäftigt waren und aus unterschiedlichen Gründen ausgegrenzt, verfolgt, ins Exil vertrieben und im schlimmsten Fall ermordet wurden. Der heutigen Öffentlichkeit sind sie zum größten Teil unbekannt.

Der Schwerpunkt liegt dabei auf wissenschaftlichen Bibliothekarinnen, auf Frauen*, die in Arbeiter/innenbibliotheken und den jeweiligen Nachfolgeinstitutionen tätig waren sowie auf jenen, die im staatlichen Bereich arbeiteten. Bei jenen Exilantinnen, die erst im Ankunftsland diesen Beruf ergriffen, wird nach Motiven und Schwierigkeiten gefragt.

Dargestellt wird damit das Berufsverständnis der in Bibliotheken tätigen Frauen*. Verdeutlicht wird aber auch die Tatsache, dass diese Tätigkeit – zumeist von Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen – häufig als Zwischenlösung bei der Sicherung des Lebensunterhaltes gewählt wurde.


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4. Publikationen aus der Reihe „biografiA“ (seit 2005)

Die Buchreihe „biografiA – Neue Ergebnisse der Frauenbiografieforschung“ wird seit 2005 im Wiener Praesens Verlag herausgebracht (Link).

Bisher sind die folgenden Bände erschienen:

  • Ilse Korotin und René Korotin (Hrsg.): „Niemand war da, uns vor der Tollwut von Analphabeten zu schützen!“. Thekla Merwin (1887-1944) – Essays und Gedichte. 2023 (Link)
  • Ingrid Roitner: Die Frauen und Töchter der Babenberger. Studien zur mittelalterlichen Frauenbiografik. 2022 (Link)
  • Ilse Korotin: Amalia M. Rosenblüth-Dengler (1892-1979). Philosophin und Bibliothekarin. Biografische Spuren eines Frauenlebens zwischen Aufbruch und Resignation. 2021 (Link)
  • Ilse Korotin & Ursula Stern (Hrsg.): Das Exil von Frauen. Historische Perspektive und Gegenwart. 2020 (Link)
  • Wulfhard Stahl (Hrsg.): Wanda von Sacher-Masoch: Meine Lebensbeichte. Memoiren. 2020 (Link)
  • Susanne Blumesberger und Jörg Thunecke (Hrsg.): Die rote Gräfin. Leben und Werk Hermynia zur Mühlens während der Zwischenkriegszeit (1919-1933). 2019 (Link)
  • Jörg Thunecke (Hg.) in Zusammenarbeit mit Susanne Blumesberger: Hermynia Zur Mühlen – „Es ist später, als du glaubst!“ Drei unbekannte Romane. 2020 (Web)
  • Ilse Korotin und Edith Stumpf-Fischer (Hrsg.): Bibliothekarinnen in und aus Österreich. Der Weg zur beruflichen Gleichstellung. 2019 (Link).
  • Edith Stumpf-Fischer, Linda Erker und Anna Drechsel-Burkhard (Hrsg.): „… daß du die Stimmung der Jahrzehnte spürst.“ Ein Stück österreichischer Zeitgeschichte, aufgezeichnet von Rosa Marie Ebner (1915-1994). 2019 (Link).
  • Eva Taudes: „Wien wird so unerträglich kleinstädtisch“. Elsa Bienenfeld (1877-1942). Werdegang und Wirken im kulturellen Wien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 2018 (Link).
  • Friedrich C. Heller: Emmy Zweybrück – Werkstätte und Schule. 2017 (Link).
  • Vesela Tutavac und Ilse Korotin (Hrsg.): „Wir wollen der Gerechtigkeit und Menschenliebe dienen …“ Frauenbildung und Emanzipation in der Habsburgermonarchie – der südslawische Raum und seine Wechselwirkung mit Wien, Prag und Budapest. 2016 (Link).
  • Christiana Puschak und Jürgen Krämer: „Ein Herzstück blieb in Prag zurück. In Amerika leb ich auf Reisen“ – Ein Lebensbild. Die Dichterin Gertrude Urzidil (1898-1977) zwischen Prag und New York. 2016 (Link).
  • Christine Kanzler (Hrsg.): „… den Vormarsch dieses Regimes einen Millimeter aufgehalten zu haben …“ Österreichische Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. 2015 (Link).
  • Traude Bollauf, Ilse Korotin und Ursula Stern (Hrsg.): „Erlebtes und Gedachtes“ – Stella Klein-Löw (1904-1986). Pädagogin – Psychologin – Politikerin – Erwachsenenbildnerin. 2015 (Link).
  • Susanne Blumesberger, Christine Kanzler und Karin Nusko (Hrsg.): Mehr als nur Lebensgeschichten. 15 Jahre biografiA. Eine Festschrift für Ilse Korotin, 2014 (Link).
  • Agnes Pistorius: Heroine unterm Hakenkreuz : Hedwig Pistorius (1906-2004). Ein Lebensbild. 2014 (Link).
  • Susanne Blumesberge, Bettina Kümmerling-Meibauer, Jana Mikota und Ernst Seibert (Hrsg.): „Hieroglyphe der Epoche?“ Zum Werk der österreichisch-jüdischen Autorin Anna Maria Jokl (1911-2001). 2014 (Link).
  • Karin Nusko und Ilse Korotin (Hrsg.): Im Alltag der Stahlzeit – 18 Jahre in der UdSSR: Lilli Beer-Jergitsch (1904-1988). Lebenserinnerungen. 2013 (Link).
  • Susanne Blumesberger (Hrsg.): Lifestyle – Mode – Unterhaltung oder doch etwas mehr? Die andere Seite der Schriftstellerin Vicki Baum (1888-1960). 2013 (Link).
  • Susanne Blumesberger und Ilse Korotin (Hrsg.): Frauenbiografieforschung. Theoretische Diskurse und methodologische Konzepte. 2012 (Link).
  • Susanne Blumesberger und Ernst Seibert (Hrsg.): „Eine Brücke über den Riss der Zeit …“ Das Leben und Wirken der Journalistin und Schriftstellerin Hertha Pauli (1906-1973). 2012 (Link).
  • Ilse Korotin (Hrsg.): „Die Zivilisation ist nur eine ganz dünne Decke …“ Ella Lingens (1908-2002). Ärztin – Widerstandskämpferin – Zeugin der Anklage. 2011 (Link).
  • Edith Stumpf-Fischer (Hrsg.): „Man ist immer allein …“ Johanna Monschein (1907-1997), Diplomatin und Forscherin. 2009 (Link).
  • Susanne Blumesberger (Hrsg.): Mimi Grossberg (1905-1997). Pionierin – Mentorin – Networkerin. Ein Leben zwischen Wien und New York. 2008 (Link).
  • Ilse Korotin und Karin Nusko (Hrsg.): „… genug Geschichte erlebt.“ Hilde Koplenig (1904-2002). Erinnerungen. 2008 (Link).
  • Ilse Korotin (Hrsg.): Österreichische Bibliothekarinnen auf der Flucht: Verfolgt, verdrängt, vergessen? 2007 (Link).
  • Susanne Blumesberger und Ernst Seibert (Hrsg.): Alex Wedding (1905-1966) und die proletarische Kinder- und Jugendliteratur. 2007 (Link).
  • Charlotte Kohn (Hrsg.): Luftfrauen. Der Mythos einer jüdischen Frauenidentität. 2006 (Link).
  • Susanne Blumesberger (Hrsg.): Helene Scheu-Riesz (1880-1970). Eine Frau zwischen den Welten. 2005 (Link).