Zum Internationalen Frauentag soll hier auf eine kleine aber hoch interessante und politische Ausstellung hingewiesen werden, die Frauen vorstellt, die an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Pionierinnen gewesen sind: Sie forderten bessere Arbeitsbedingungen, setzten sich für einen Ausbau der städtischen Wasserversorgung ein oder nutzten als Unternehmerinnen die Möglichkeiten neuer Technologien: Das Museum BRENNPUNKT° stellt diese Wiener Pionierinnen in den Mittelpunkt einer neuen Sonderausstellung.
Dazu zählen etwa Louise Kolm, die erste österreichische Regisseurin oder Anna Boschek, die für bessere Arbeitsbedingungen für Wäscherinnen, Dienstbotinnen und Heimarbeiterinnen kämpfte. Tilly Hübner schaffte es ihrerseits als erste Frau, als Gasthörerin an der Technischen Hochschule zugelassen zu werden – sofern genug Platz im Hörsaal war. Ihr Nachlass ist Teil des Bestandes des frida-Mitglieds Sammlung Frauennachässe am Institut für Geschichte der Universität Wien (Link).
Interviews mit sieben Wienerinnen der Gegenwart ergänzen den Blick darauf, wie sehr die Entwicklung unserer Stadt von innovativen und mutigen Frauen geprägt wurde.
Ort: BRENNPUNKT°, Malfattig. 4, 1120 Wien (Web)
Laufzeit: bis 30.05.2021
„Die neue Sonderausstellung im Museum BRENNPUNKT° rückt teils unbekannte Wiener Pionierinnen in den Mittelpunkt, die Wien maßgeblich positiv prägten“, so Gemeinderätin Waltraud Karner-Kremser im Rahmen der Eröffnung am 30. Jänner 2020. „Sie zeigt, dass es Frauen – selbst unter den damals besonders widrigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen – gelang, die Entwicklung Wiens entscheidend mitzugestalten. Das soll auch heute Mut machen und darin bestärken, sich für ihre Rechte, eine Gesellschaft mit fairen Rahmenbedingungen und für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen“.
Öffnungszeiten (Oktober bis Mai): Montag bis Mittwoch: 9 bis 12 und 13 bis 16 Uhr | Sonntag: 10 bis 16 Uhr | Führungen: jeweils 10.30 Uhr und 13.30 Uhr