„Jede Frau sollte mindestens ein Jahr lang Frauengeschichte studieren, egal, was sie sonst macht. Jede Frau ändert sich, wenn sie erkennt, dass sie eine Geschichte hat.“
Dieses berühmte Zitat von Gerda Lerner (1920-2013), der Exil-Österreicherin, Historikerin und Begründerin der Women History-Studies in den USA ist das Motto des Frauenstudienzirkels (Web), den frida-Mitglied Hildegard Steger-Mauerhofer 2007 ins Leben gerufen hat.
Programm im 2. Halbjahr 2021
Ort: ega – Frauen im Zentrum, Windmühlgasse 26, 1060 Wien
Zeit: jeweils Donnerstag, 18.00 Uhr
23.09.2021 – Brigitte Maria Vavken und Evelyn Dürmayer: Gedanken zum Altern
Brigitte Maria Vavken und Evelyn Dürmayer sprechen über ein Interview, das die Historikerinnen Ingrid Bauer und Christa Hämmerle 2006 für die Zeitschrift L’Homme. Z.F.G. mit Gerda Lerner geführt haben. 2020 ist das Interview mit dem Titel „Das Altern ist ein Tanz auf unebener Erde …“ im Sammelband „Politik – Theorie – Erfahrung. 30 Jahre feministische Geschichtswissenschaft im Gespräch“ (L’Homme Schriften 26) neu veröffentlicht worden (Link zur Verlagsbeschreibung).
Brigitte Maria Vavken hat die folgenden Gedanken zum Thema Altern als Vorbereitung auf die Veranstaltung als PDF zur Verfügung gestellt.
21.10.2021 – Sabine Lichtenberger: Gewerkschaftliche Bildungsarbeit von und für Frauen in der Ersten Republik
Wie hat sich gewerkschaftliche Bildungsarbeit von und für Frauen in der Ersten Republik gestaltet? Welche Kontinuitäten gab es nach 1945 in der Bildungsarbeit und wer waren die Akteurinnen?
Sabine Lichtenberger ist Historikerin. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Historische Sozialforschung an der AK Wien und ist Mitglied des Redaktionskomitees der Zeitschrift „Arbeit & Wirtschaft“. Ihre Arbeitsbereiche hier sind interessenpolitische Bildungsarbeit, Projektbetreuung und Autorinnentätigkeit.
Im September 2021 erscheint ihr Buch gemeinsam mit Maria Wirth: Eine Gewerkschaft in Bewegung. Die Geschichte der GPA von den ersten Vorläuferorganisationen im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart (Web). Gemeinsam mit Günter Müller hat Sabine Lichtenberger 2012 den Band „Arbeit ist das halbe Leben …“ Erzählungen vom Wandel der Arbeitswelten seit 1945 herausgegeben (Web).
16.12.2021 – Beate Hausbichler: „Der verkaufte Feminismus“. Wie aus einer politischen Bewegung ein profitables Label wurde
Feminismus ist im Trend. Noch nie zuvor war er in der Populärkultur und in Mainstreammedien derart präsent und beliebt wie heute. Es ist eine Entwicklung, die sich seit Anfang der 2000er-Jahre angebahnt hat und sich heute in einem nie dagewesenen Hype zeigt. Dieser drückt sich in Filmen, Serien, neu gegründeten Frauennetzwerken mit einem Zustrom von jungen Frauen oder durch schmissige Sprüche über die Zerschlagung des Patriarchats auf Tassen, Shirts oder sonstigen Produkten aus. All das wird mit „Feminismus“ gelabelt. Andererseits hat sich an den geschlechterspezifischen Problemen kaum etwas geändert. Wir stehen im Großen und Ganzen vor denselben Problemen. Wie kann das sein?
Beate Hausbichler stellt in ihrem Buch „Der verkaufte Feminismus. Wie aus einer politischen Bewegung ein profitables Label wurde“ (Residenz Verlag, 2021) (Web) die Frage, warum diese bis vor kurzem noch so unpopuläre politische Bewegung plötzlich so gut ankommt und welchen Preis das hat. Welche feministischen Versatzstücke wurden von Neoliberalismus und Konsumkapitalismus ausgepresst? Wie wurde der Feminismus zu einem gefälligen Label, das die Kollektivität in den Hintergrund und den Individualismus in den Vordergrund drängt?
Die Autorin hat Philosophie an der Universität Wien studiert und ist seit 2008 Redakteurin bei der österreichischen Tageszeitung DER STANDARD, seit 2014 leitet sie deren frauenpolitisches Ressort dieStandard.