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Klicktipp: Margit Hauser: Autonom und feministisch gegen den § 144: Aktionen der Frauenbewegung gegen die Strafverfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen in Österreich (Interview)

Ein Schwangerschaftsabbruch ist in Österreich nach § 218 Strafgesetzbuch (StGB) grundsätzlich rechtswidrig. Auf Grundlage der sogenannten Beratungsregelung ist er unter bestimmten Bedingungen “straffrei”. Diese sogenannte “Fristenregelung” trat am 1. Jänner 1975 in Kraft.

Margit Hauser gibt in einem Interview für das Deutsche Digitale Frauenarchiv (DDF) Einblick in den umfangreichen Bestand zum Thema Strafverfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen in Österreich im Archiv STICHWORT (Web). STICHWORT ist das Archiv der autonomen Frauen- und Lesbenbewegung in Österreich und eine der frida-Mitgliedseinrichtungen.

Interview: „Welche Bestände zu den Themenfeldern Frauenbewegung und § 144 sind im Stichwort-Archiv vorhanden?

In den Sammlungen von STICHWORT liegt eine Vielzahl von Quellen zu Abtreibung und Fristenlösung in Österreich vor. Die Dokumente zu frauenbewegten Debatten, Forderungen und Kämpfen ziehen sich durch alle Bestandsgruppen ebenso wie durch alle Jahrzehnte seit Beginn der Neuen Frauenbewegung in Österreich. Es war dies ein zentrales Thema in der gesamten Neuen Frauenbewegung. Im Speziellen finden sich unter den über 900 österreichischen autonomen Frauengruppen, die im STICHWORT dokumentiert sind, zumindest 17 Gruppierungen, die sich namentlich mit dem Thema Selbstbestimmungsrecht auseinandersetz(t)en. Von besonderem Interesse sind die 1970er Jahre mit der Einführung der Fristenlösung 1975. In erster Linie ist hier der Bestand der AUF zu nennen. Zu den ersten Dokumenten im STICHWORT-Archiv, die ab 1972 den Kampf um die Liberalisierung der Abtreibung belegen, gehören … weiterlesen (Web).

Schwerpunkt zum Thema Schwangerschaftsabbruch im DDF

Im DDF wurde ein umfangreicher Schwerpunkt zum Thema Strafverfolgung von Schwangerschaftsabbrüchen zusammengestellt. Anlass sind 150 Jahre Widerstand dagegen in Deutschland (§ 218). Die Beiträge – mit Fokus auf Deutschland – behandeln unterschiedliche Zeiten und politische Systeme, stellen Akteur:innen und Argumente vor und führen damit durch die verwobenen Debatten zu der Frage. Weiterlesen … (Web)

Auf dem – insgesamt eigentlich nur auf Deutschland bezogenen – DDF-Portal wurden auch Beiträge zur Situation in Österreich (§ 144) veröffentlicht. Neben dem Interview mit Margit Hauser sind das die folgenden:

Der § 144 und die Frauenbewegung in Österreich – von Maria Mesner

In Österreich wirkten bis 1974 Bestimmungen aus dem 18. Jhd. fort und kriminalisierten abtreibende Frauen. Die Historikerin Maria Mesner skizziert die Geschichte des und Debatten um den Schwangerschaftsabbruch in Österreich. Weiterlesen … (Web)

Warum Verhütung wichtig ist – von Christian Fiala

Seit 15 Jahren dokumentiert und vermittelt das Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch in Wien den Kampf um die selbstbestimmte Reproduktion und Verhütung. Christian Fiala hat das Museum gegründet und gibt Einblicke in dessen Sammlungs- und Forschungsarbeit. Weiterlesen … (Web)

Mit dem Tabu brechen – von Susanne Riegler

Regisseurin Susanne Riegler schif mit dem Film „Der lange Arm der Kaiserin“ (2012) (Web) ein wichtiges Zeitdokument zur Geschichte des Schwangerschaftsabbruchs in Österreich. Im Interview spricht sie über gesellschaftliche Scham und persönliche Verantwortung. Weiterlesen … (Web).