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Was haben Clara und William Stern gemeinsam mit Salka und Berthold Viertel? Neuer Sammelband zu “Paaren in Kunst und Wissenschaft” ist soeben erschienen

Paare faszinieren: Von Clara und Robert Schumann bis Marina Abramovic und Ulay. Wie können diese künstlerisch oder wissenschaftlich produktiven Gemeinschaften beschrieben werden? Wie die komplexen Aushandlungsprozesse zwischen zwei kreativ arbeitenden Menschen beobachtet? Und in welchem Wechselverhältnis stehen deren Selbstbilder und -darstellungen zu ihren Arbeits- und Lebensrealitäten?

In produktiver Arbeitspartner:innenschaft oder karrierebezogener Konkurrenz, emotional verbunden oder pragmatisch liiert, zum Ideal verklärt oder im Scheitern faszinierend: Bis heute ist Paaren in Kunst und Wissenschaft die öffentliche Faszination gewiss. Doch wie Paare wahrgenommen werden und sich selbst öffentlich zeigen, folgt meist Klischees, gängigen Narrativen und heterosexuellen Mustern. Vorherrschend ist dabei allzu oft das Bild des Künstlers (ein Mann) und seiner Muse (eine Frau).

Christine Fornoff-Petrowski und Melanie Unseld haben soeben einen Sammelband zu diesem Thema herausgegeben. Das Buch ist als Band 18 in der Reihe “Musik – Kultur – Gender” erschienen (Web).

Zwei der Artikel wurden von den frida-Mitgliedern Katharina Prager und Li Gerhalter verfasst. Dabei geht es um die Wiener Künstler:innen Salka und Berthold Viertel sowie um Elternpaare, die wissenschaftliche Tagebücher über das Aufwachsen ihrer Kinder verfasst haben wie etwa Clara und William Stern.

Allgemein beschrieben widmet sich der Band dem Themenfeld “Paaren in Kunst und Wissenschaft” aus einer interdisziplinärer Perspektive. »Schreiben über Paare« wird ebenso thematisiert wie »Schreiben als Paar«. Darüber hinaus geht es um die Strategien der (Selbst-)Inszenierung von Paaren und um ihr Umfeld, um Konstellationen, Familien und Netzwerke. Das Buch geht zurück auf eine Tagung im Herbst 2018 in Wien (Web).