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19. „Tea Hour“ der Sammlung Frauennachlässe: Präsentationen von zwei Masterarbeitsprojekten zum Thema „Gewalt und Krieg in Selbstzeugnissen“, 26.11.2021, virtueller Raum

Auf welche Weise wurden Gewalterfahrungen im und nach dem Zweiten Weltkrieg in Selbtzeugnissen thematisiert und verbalisiert? Welche Formen von Gewalt kommen hier vor? Und welche Worte fanden die Schreiber:innen dafür?

In der “Tea Hour” der Sammlung Frauennachlässe am Institut für Geschichte der Universität Wien (Web) werden aktuelle Forschungsprojekte präsentiert, die auf Quellen aus dem Bestand aus diesem Archiv aufgebaut sind (Web).

In der nächsten, der bereits 19. “Tea Hour” werden zwei Masterarbeiten vorgestellt, die sich mit dem Themenfeld „Gewalt und Krieg in Selbstzeugnissen“ beschäftigen.

Zeit: Fr., 26.11.2021, 15.00-17.00 Uhr
Ort: virtueller Raum (ZOOM), via Wien

Die „Tea Hour“ war in Präsenz konzipiert. Aufgrund der mit 22.11.2021 geänderten Covid-19-Schutzbestimmungen findet sie online statt. Der Link wird nach der Anmeldung zugeschickt. Anmeldung an sammlung.frauennachlaesse@univie.ac.at.

Programm (als PDF)

Lisa Kirchner: Geschlecht und Gewalterfahrungen. Analyse einer Paarkorrespondenz aus dem Zweiten Weltkrieg

In Feldpostbriefen, die im Zweiten Weltkrieg eine Brücke zwischen der ‚Front‘ und der vom Luftkrieg betroffenen ‚Heimatfront‘ darstellten, wurde Gewalt in unterschiedlichem Ausmaß thematisiert. Inwiefern beeinflusste die Kategorie Geschlecht das Schreiben über Gewalt und inwieweit prägten nationalsozialistische Geschlechterentwürfe die schriftliche Fixierung von mit dem Krieg einhergehenden Gewalterfahrungen? Das untersuche ich exemplarisch anhand der Paarkorrespondenz eines österreichischen Ehepaares mit Fokus auf die letzten Kriegsjahre 1944/1945.

Lisa Kirchner ist Dissertantin im Fach Geschichte. Ihre Masterarbeit zu „Geschlecht, Gewalt. Erfahrung. Die Paarkorrespondenz Olga und Ernest Adelsgrubers aus dem Zweiten Weltkrieg“ hat sie im Herbst 2020 abgeschlossen.

Pauline Bögner: „Einige Frauen stehen beisammen, von denen die eine erzählt […]“. Sexuelle Gewalt in Tagebüchern von Frauen im Jahr 1945

Als kollektive Erfahrung von Frauen stilisiert und teilweise auch instrumentalisiert, nehmen sexuelle Gewalttaten einen wirkmächtigen Platz in der Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges in Österreich ein. Wie Frauen sexuelle Gewalttaten im Jahr 1945 in diaristischen Aufzeichnungen beschrieben und sich damit in den Diskurs um sexuelle Gewalt eingeschrieben haben, analysiere ich durch eine intersektionale Auswertung von 25 Tagebüchern.

Pauline Bögner ist Masterstudentin im Fach Geschichte und ehemalige Studienassistentin der Sammlung Frauennachlässe. Sie arbeitet an einer Masterarbeit zu „Sexuelle Gewalt im Jahr 1945 als Thema in Tagebüchern von Frauen in Österreich“. Weitere Informationen dazu … (Link)